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Sichtbarkeit der Planeten
im Juni
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Merkur |
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Merkur erreicht am 16. Juni seine größte westliche
Elongation (mit 23,2° größter Winkelabstand von der
Sonne). Die sich ergebende Morgensichtbarkeit ist
dennoch grenzwertig, da die Merkurbahn in den
Morgenstunden sehr flach zum Osthorizont steht und er in
der Morgendämmerung kaum Höhe erreicht. Am höchsten
klettert er um den 26.6., doch selbst dann erreicht er
zu Beginn der bürgerlichen Dämmerung (Sonne 6° unter dem
Horizont) gegen 04:30 Uhr nicht mehr als 3° Höhe. Mit
seiner scheinbaren Helligkeit von -0,3 mag ist er dort
nur bei sehr klarem Himmel und mit Hilfe eines
Fernglases aufzuspüren. Bis zum Monatsende steigt seine
scheinbare Helligkeit auf -0,7 mag, was die Aufsuche
etwas erleichtert. Am Morgen des 27.6. steht die schmale
Mondsichel 3° nordwestlich und die helle Venus 10,5°
westlich von Merkur.
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Venus |
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Venus setzt im Juni ihre Morgensichtbarkeit fort. Mit
-3,9° ist sie ein auffälliges Objekt, auch wenn ihre
Horizonthöhe bei Beginn der bürgerlichen Dämmerung im
gesamten Monatsverlauf nur um 8° liegt. Da sie sich
weiter von der Erde entfernt, nimmt ihr
Winkeldurchmesser stetig an, er sinkt zum Monatsende
unter 12 Bogensekunden. Gleichzeitig nimmt der
Beleuchtungsgrad auf knapp 86% zu. Am Morgen des 26.6.
finden wir die zunehmende Mondsichel rund 2°
nordwestlich der Venus, während der offene Sternhaufen
der Plejaden weitere 4° nordwestlich leuchtet. Die beste
Zeit für die Beobachtung dieses Trios ist zwischen 04:00
und 04:15 Uhr, bei Beginn der Dämmerung.
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Mars |
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Mars finden wir, rund 0,5 mag hell, am Morgenhimmel. Zu
Beginn des Monats befindet er sich noch nahe am hellen
Jupiter, am 23.6. erhält er Besuch vo abnehmenden Mond.
Seine Beobachtungsbedingungen verbessern sich: So geht
Mars zum Monatsende gegen 01:40 Uhr auf und steht bei
Beginn der bürgerlichen Dämmerung, gegen 04:30 Uhr,
stattliche 26° über dem Osthorizont. Auf der etwa 7
Bogensekunden großen Marsscheibe sind im Teleskop noch
nicht allzu viele Details sehen, bis zur Opposition des
Roten Planeten am 8.12. ist aber noch ein halbes Jahr
Zeit.
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Jupiter |
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Jupiter macht am Morgenhimmel Boden gut. Der zum
Monatsende -2,4 mag helle Gasplanet geht am Monatsersten
um 02:52 Uhr auf, am 30.6. sogar schon um 01:06 Uhr. Zum
Monatsende steht er bei Beginn der bürgerlichen
Dämmerung rund 30° über dem Horizont. Im Teleskop
erscheint er als knapp 41 Bogensekunden großes
Scheibchen (Äquatorduchmesser), damit lassen sich auch
wieder Details der Wolkenstrukturen wie der Großen Roten
Fleck auf seiner Oberfläche im Teleskop beobachten.
Mehrfach kommt es im Monatsverlauf zu Ereignissen der
vier großen Jupitermonde. Am 1.6. ist Jupiter 1,6°
westlich des Mars. Der Mond passiert Jupiter in der
Nacht vom 21. auf den 22. Juni südlich.
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Saturn |
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Saturn steht am 5.6. im Sternbild Steinbock im
Stillstand und beginnt damit seine Oppositionsschleife.
Er entwickelt sich zum Objekt der zweiten Nachthälfte:
am 1.6. geht der Ringplanet um 01:40 Uhr auf, am
Monatsletzten erscheint er bereits um 23:46 Uhr über dem
Horizont. Seinen Kulminationspunkt (höchster Stand im
Süden) in knapp 26° Höhe erreicht er Ende Juni in der
Dämmerung. Saturn ist 0,6 mag hell und das
Planetenscheibchen erscheint in Teleskop unter einem
Winkel von 18 Bogensekunden. Sein Ringsystem ist 42
Bogensekunden groß. Der Mond stattet Saturn vom 18. auf
den 19. Juni seinen monatlichen Besuch ab.
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Uranus |
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Uranus stand am 5.5. in Konjunktion (eine Linie: Erde –
Sonne – Uranus) und erscheint in Juni nun wieder am
Morgenhimmel. Der 5,9 mag helle Planet befindet sich im
Sternbild Widder, wo er ein nahezu gleichschenkliges
Dreieck mit dem Stern Alpha Arietis und dem offenen
Sternhaufen der Plejaden im benachbarten Stier bildet.
Am 30.6. geht Uranus um 02: 21 Uhr auf. Etwas mehr als
eine Stunde später, kurz bevor die nautische Dämmerung
einsetzt (Sonne 12° unter dem Horizont), steht er
bereits mehr als 10° über dem Ostnordosthorizont.
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Neptun |
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Neptun hält sich in diesem Jahr im Grenzbereich der
Sternbilder Fische und Wassermann auf. Er gerät am 28.6.
in Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife
an. Bis Anfang Dezember wandert er rückläufig, also von
Ost nach West, über den Himmel. Am 1.7. geht der
äußerste Planet um 02:37 Uhr auf, am Monatsletzten gegen
00:40 Uhr. Man kann Neptun also in den frühen
Morgenstunden wieder optimal beobachten. Helle Sterne,
die bei der Aufsuche helfen könnten, sind in seiner
Umgebung leider rar.
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Quelle: SuW
06/2022
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