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Sichtbarkeit der Planeten im Dezember

Merkur

Merkur verabschiedet sich vom Jahr 2025 mit einer ansehnlichen Morgensichtbarkeit. Bereits am 1.12. findet man den flinken Planeten um 07:19 Uhr, dem Beginn der bürgerlichen Dämmerung (Sonne 6° unter dem Horizont) gut 9° über dem Südosthorizont. Bis zur größten westlichen Elongation (mit 20,7° größter Winkelabstand von der Sonne) am 7.12. vergrößert sich Merkurs Horizonthöhe bei gleichem Sonnenstand nur leicht auf etwas über 10°. Da Merkur von der unteren zur oberen Konjunktion wechselt, also von der Position zwischen Erde und Sonne zur Position hinter der Sonne, dreht er im Laufe des Monats seine beleuchtete Seite in Richtung Erde. Man bemerkt das an seiner zunehmenden Helligkeit. Sie steigt von 0,0 mag am Monatsersten auf  -0,5 mag am 10. Dezember. Anschließend bleibt die Helligkeit nahezu konstant, wobei Merkur ab der Monatsmitte immer mehr in die Morgendämmerung sinkt. Bei sehr klarem Himmel kann man ihn aber bis zum Weihnachtstag verfolgen. Die abnehmende Mondsichel begegnet Merkur am Morgen des 17.12., hält mit gut 13° aber deutlichen Abstand.

 

Venus

Venus hat sich bereits im November vom Morgenhimmel zurückgezogen und bleibt den gesamten Dezember unbeobachtbar.

 

Mars

Mars nähert sich seiner Konjunktionsstellung (eine Linie: Erde – Mars – Sonne) und zeigt sich im Dezember nicht.

 

Jupiter

Jupiter wandert rückläufig, also westwärts, durch die Zwillinge und nähert sich seiner Opposition (eine Linie: Jupiter – Erde – Sonne), die er am 10.1. erreichen wird. Er geht bald nach Ende der Abenddämmerung auf und ist über weite Strecken der Nacht gut zu beobachten, zumal seine Kulminationshöhe (höchster Stand im Süden) über 63° erreicht. Man findet ihn, mit -2,6 mag unübersehbar hell, gleich südlich der Sterne Kastor und Pollux, dem Sternenpaar der Zwillinge. Am 1.12. erreicht er um 03:25 Uhr seine höchste Position am Firmament, am 31.12. bereits um 01:14 Uhr. Jupiters Planetenscheibchen erreicht zum Jahresende einen Winkeldurchmesser von beeindruckenden 46 Bogensekunden. Der Mond passiert Jupiter vom 7. auf den 8.12. nördlich.

 

Saturn

Saturn ist Planet der ersten Nachthälfte. Zum Monatsbeginn erscheint er, 0,9 mag hell, bei Ende der Dämmerung halbhoch im Südosten. Er kulminiert (höchster Stand im Süden) am 1.12. um 19:22 Uhr und geht um 01:05 Uhr am folgenden Morgen unter. Bis zum letzten Dezemberabend verfrühen sich diese Zeiten um recht genau zwei Stunden. Saturn wandert nach Abschluss seiner Oppositionsschleife wieder rechtläufig, also ostwärts, zwischen Wassermann und Fische und nähert sich damit dem lichtschwachen Neptun wieder an: Zum Monatsende steht er nur noch 3,5° südwestlich von Neptun und ist damit bei dessen Aufsuche wieder nützlich. Am Abend des 16.12. bedeckt die Saturnscheibe den Mond Titan, den größten Trabanten im Saturnsystem. Sowohl das Verschwinden als auch das Wiedererscheinen des Mondes sind beobachtbar; beide dauern jeweils rund 15 Minuten. Am 8. sowie am 24.12. wandert Titan vor der Saturnscheibe vorbei. Hie ist nur der Beginn der jeweiligen Durchgänge von Deutschland aus sichtbar. Es sind dies die letzten Titanerscheinungen der aktuellen Serie, die sich bei einigermaßen hohem Saturnstand betrachten lassen. Im Januar und Februar 2026 steht der Planet schon sehr tief. Am Abend des 26.12. begegnet der zunehmende Mond dem Ringplaneten.

 

Uranus

Uranus ist nach seiner Opposition (eine Linie: Uranus – Erde – Sonne) im Vormonat für die Beobachtung weiterhin optimal positioniert, zumal man ihn im Sternbild Stier, und damit sehr hoch am Himmel finden kann. Mit 5,6 mag kann man ihn unter dunklem Himmel gerade eben mit bloßem Auge erkennen. Er wandert rund 4° südlich des Sternhaufens der Plejaden in westliche Richtung, und passiert im Monatsverlauf die nur wenig schwächeren Sterne 13 Tauri (5,7 mag) und 14 Tauri (6,1 mag) knapp südlich. Mit einem Fernglas lässt sich diese Passage gut verfolgen.  Im Fernrohr erschein Uranus 3,8 Bogensekunden groß. Am Monatsersten kulminiert er (höchster Stand im Süden) um 23:23 Uhr, am Silvesterabend bereits um 21:21 Uhr, jeweils in rund 62° Höhe. Bis zum Neujahrsmorgen verfrühen sich seine Untergangszeiten auf 05:04 Uhr.

 

Neptun

Neptun beendet am 10.12. in den Fischen seine Oppositionsschleife und kehrt seine Bewegungsrichtung auf rechtläufig, also ostwärts, um. Man findet den nur 7,8 mag hellen Planeten zwischen 4,4° (am 1.12.) und 3,5° (am 31.12.) nordöstlich des Saturn, was seine Aufsuche erheblich erleichtert. Neptun ist, wie Saturn, Planet der ersten Nachthälfte und nach Einbruch der Nacht im Südwesten zu finden. Zur Monatsmitte geht er um 00:37 Uhr unter.

Quelle: SuW 12/2025